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erster Fahreindruck Fenn Mako Elite (6 Antworten)

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Hallo,

hatte ja angekündigt über die ersten Fahreindrücke mit meinen Surfski (Fenn Mako Elite zu berichten)
Leider fehlen mir als blutiger Surfski-Anfänger Vergleiche zu anderen Skis, deshalb werde ich als Referenz meinen Rennkajak (Vajda Supersonic 03) hinzuziehen.

Testbedingungen, leider nur Binnensee allerdings kein Ententeich, sondern doch recht kräftiger Wind mit Schaumkrönchen auf den Wellen, dazu Motorbootwellen (weil Sonntag und Ramba Zamba auf dem See) mit dem K1 hart an der Grenze oder fast nicht mehr beherrschbar.

Der Stellar SES wäre für mich wahrscheinlich doch zu klein gewesen, Raste des Stemmbrettes im Fenn ist an vorletzter Stelle.

SITZEN:
im Ski::

ist eigentlich super, die Sitzschale zentriert einen sozusagen selbst, da sie nach unten etwas trichterförmig ist, dadurch wird auch ein hin- und herrutschen oder Reiben am Steiß verhindert. Seitlich ist aber eh nicht viel Platz (bzw. kein Platz) aber es ist auch nicht zu eng.
Anlehnen sollte man sich beim paddeln aber so wie so nicht, deshalb stört mich auch die nach hinten geneigte Rückenlehne der Sitzschale nicht (hat aber sicher für ein kleines Päuschen eine ganz gute Funktion). Als angenehm empfinde ich die Auflage der Beine, das entlastet den Hinter etwas.
im K1:
Soviel anders ist die Sitzposition nicht, klar etwas höher und die Auflage für die Beine fehlt, der Unterschied zum Seekajak ist da größer..

STABILITÄT:
im Ski:

zuerst dachte ich, nimmt sich nicht viel zum Rennkajak, da die Anfangsstabilität doch recht gering ist und eine Endstabilität stellt sich erst ab etwa 30 bis 40 Grad Neigung ein. Die Endstabilität ist dann aber recht hoch, allerdings die Neigung dann bereits so groß, dass einen das auch nicht mehr vor einer Kenterung bewahren würde.
Aber es wirkt sehr unterstützend bei Stützschlägen, man muss sozusagen nur einen Bruchteil der Energie in Stützen investieren. Insgesamt fühlt es sich viel sicherer an als im K1 (wäre aber auch schlimm, wenn dem nicht so wäre). Wie es auf dem Meer aussieht, keine Ahnung, aber ich glaube das Boot will dort hin.
im K1:
Anfangs- und Endstabilität sind nicht vorhanden, im ungünstigen Fall eher negativ (bei hoher Sitzeinstellung).

PADDELN:
im Ski:

ist natürlich für mich erst mal ungewohnt und eine Menge Boot drumherum (was man aber auf dem Meer auch sicher braucht), haue beim Paddeln aber ständig aufs Boot (muss ich mich noch darauf einstellen und Kantenschutzfolie darauf kleben)
Seitenwind und kurze Hackwellen von der Seite lassen sich problemlos austarieren, Motorbootwellen machen eher Spaß als ein Problem darzustellen.
im K1:
Die seitlichen Hackwellen wären für mich im Rennboot nicht mehr fahrbar gewesen, Motorbootwellen zwar beherrschbar aber nicht spaßig.

GESCHWINDIGKEIT:
im Ski:

kann ich, da kein GPS, nur rein gefühlsmäßige Aussagen treffen.
Insgesamt entsteht aber der Eindruck, das der Ski etwas mehr Druck am Paddelblatt benötigt, es ist aber nicht auszuschließen, dass im Geschwindigkeitsbereich so etwa zwischen 11 und 12 km/h, wo etwa die Rumpfgeschwindigkeit liegen dürfte, der Ski bei gleichen Krafteinsatz genau so schnell ist wie ein K1 (wo ja auch schon recht kräftig gezogen werden muss)
im K1:
bei noch mehr Krafteinsatz ist der Rennkajak auf deutlich höhere Geschwindigkeiten zu bekommen, soviel Kraft habe ich aber maximal für ein paar Sekunden.

FUSSSCHLAUFE:
für Beinarbeit vollkommen untauglich (ist aber auch nicht notwendig), könnte aber sicherlich zu Bootsstabilisierung in Wellen hilfreich sein, müsste sie dazu viel enger machen, gute Hilfe beim Aus- und Einsteigen zum festhalten am Steg.

FAZIT:
Tolles Boot was aber nach dem Meer ruft, hab da allerdings noch eine Menge zu lernen, das fängt mit dem Wiedereinstieg an, über das Fahren (Paddeln) in richtigen Wellen, bis zum Anlanden in der Brandung (ist ja nicht aus PE, sondern Carbon).
Auch wenn dieser Ski ein sehr leicht laufendes Boot ist, hat es mir doch vor Augen geführt wie sehr ich, zumindest bei Ententeichbedingungen, von meinen noch leichter laufenden Rennboot verwöhnt bin und erhöht meinen Respekt gegenüber all denjenigen die in deutlich langsameren Booten auf langen Strecken gute bzw besser Zeiten fahren, als ich das jemals schaffen werde.
Auch den wahren Könnern die auf dem Ozean mit diesen oder einen ähnlichen Boot grobe Bedingungen meistern gebührt höchste Anerkennung.

Grüße Bernd

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